Hier ein Bild nach dem Abschluss der Arbeiten an den Schläuchen der Diskantseite. Das Lösen eines Schlauchs führt übrigens in 90% aller Fälle dazu, dass der nächste nebenan ebenfalls bricht, man kann sich also gut durcharbeiten, weil die Arbeitsvorbereitung sozusagen Schritt für Schritt automatisch erfolgt. Meine erste Absicht, nur einzelne Schläuche zu tauschen, hatte sich somit schnell erledigt.

Nach Fertigstellung der Diskantseite

Die Arbeiten selbst gehen recht zügig, wenn man den alten Schlauch ausbaut, neuen Schlauch zuschneidet (immer den alten Schlauch als Muster verwenden, die sind tatsächlich unterschiedlich lang) und den neuen Schlauch dann aufschiebt. Beim Zuschnitt keinesfalls Zuschlag kalkulieren, das führt sonst lediglich dazu, dass man beim Zusammenbau viel kräftiger arbeiten muss, wenn durch Zuschlag die Schläuche länger sind als vorgesehen.Hier noch einmal ein Bild der Diskantseite mit den ausgebauten Ventilen zur Windverteilung sowie den Spielventilen - die jeweils zwei Ventilblöcke pro Instrumentenseite wurden lediglich mit dem trockenen Pinsel gereinigt und vorsichtig ausgeblasen.

 


Diskantseite Ventilblöcke und Spielventile

Die Ventilblöcke sind im Instrument mit Holzzapfen geführt und mit sehr feinen Lederdichtungen versehen. Beim Zusammenbau werden sie dann durch die Verschraubung der jeweiligen Windverteiler sauber abgedichtet. Wenn man soweit ist wie auf obigem Bild, kann man auch getrost einen genaueren Blick auf die Ventile und ihre Belederung werfen. Das sollte man keinesfalls vergessen, es ist nämlich ein Riesenärgernis, wenn man am Ende alles wieder zusammengebaut hat, um beim ersten Probespiel festzustellen, dass da was undicht ist.

Ventile ausgebaut

Auch sollte man die kleinen Balgen genauestens anschauen und auf Undichtigkeiten untersuchen. Ist ein Balg undicht und der Ton wird angespielt, kann das Steuerventil den nicht mehr zurückstellen, ein ständiger "Heuler" ist die Folge. Und da sucht man sich beim zusammengebauten Instrument den sprichwörtlichen Wolf, mal abgesehen von der erneuten Zerlegerei.

Im Bassteil des Instruments geht es im Gegensatz zur Diskantseite drangvoll eng zu, immerhin teilt sich der gesamte Antrieb den Bassteil mit dem Tonabnehmer und allen Leitungen, die das Instrument benötigt, also den durchgeführten Leitungen für den Diskant, den Leitungen für den Bass und den Ventilblöcken und Spielventilen des Bassteils. Das Foto unten verdeutlicht das Trauerspiel.


Bassseite mit Antrieb von hinten
Bassseite abgenommen